Montmajour ist eine ehemalige Abtei im französischen Département Bouches-du-Rhône, einige Kilometer nordöstlich von Arles.
Sie entstand auf einer von Sumpf umgebenen felsigen Anhöhe, die von König Konrad III. dem Friedfertigen von Burgund (937-993) als öffentlicher Friedhof bestimmt worden war. Das Kapitel der Kirche St. Trophime in Arles verkaufte das Gelände 949 an eine Adelige.
Benediktinermönche bauten dank einer Stiftung dieser Adligen zunächst die Erimitage Saint-Pierre, eine halb in den Felsen gehauene präromanische Kapelle (siehe Bericht). Der Bau von Saint-Pierre wurde 1016 begonnen, danach folgte der Bau einer Abteikirche.
Der Besuch beginnt in der Krypta. Diese dient als Fundament für die Abteikirche und zugleich als Unterkirche. Sie fügt sich in die Oberflächengestalt des Grundstücks ein und gleicht das Gefälle aus. Auf der Nordseite verstärken die Gurtbögen das Tonnengewölbe
gemäß der zur Zeit der römischen Antike verwendeten Bauweise. Durch diese robuste Konstruktion kann das Gewicht der Abteikirche getragen werden. Die Pfeiler und Gewölbe weisen Zeichen der Arbeiter auf, anhand derer man den Steinmetz identifizieren konnte.
Vom Querschiff und dem Chorumgang gehen strahlenförmig sieben Kapellen ab.
Die in den Fels gehauenen Grabstätten verweisen auf die Nutzung von Mont Majour als Grabstätte. Die ältesten bieten Aussparungen für Kopf und Beine.
Außenansicht der Abteikirche
Der Wehrturm, Pons de l'Orme, wurde ab 1369 errichtet. Er bietet einen Panoramablick, der mir leider verwehrt blieb. An ein hochsteigen war nicht zu denken.
Die Erimitage Saint Pierre ist eine vorromanische, teilweise in den Felsen gegrabene Kapelle und der älteste Teil des Klosters.
Palais des Kloster Saint Maur: Die Mauriner vertrieben die Benediktinermönche aus Montmajour, gründeten das Maurinerkloster Monastere Saint-Maur und ließen ein Palais im klassizistischen Stil errichten. Das Kloster wurde zu einem Zentrum geistlicher und wissenschaftlicher Arbeiten. Mit seiner monumentalen Architektur wirkte es imposant und wurde in der Gegend bald als Schloss der Mönche bezeichnet. Es hob das Zentrum der neuen Kongregation besonders hervor. Für das liturgische Leben nutzten die Mauriner die mittelalterliche Abteikirche. Die neuen Klosterbauten wurden unter Leitung von Pierre Mignard von 1703 bis 1719 errichtet.
Nach einem vernichtenden Brand leitete Jean-Baptiste Franque von 1726 bis 1728 die zweite Bauphase. Zwei weitere Bauabschnitte in 1747 und 1776 verliehen dem Kloster das endgültige Gepräge.
Die Halsbandaffäre des Kardinals und Erzbischofs von Straßburg Louis de Rohan, der gleichzeitig Titualarabt von Montmajour war, störte die Entwicklungen. König Ludwig XVI. ließ die Abtei 1786 schließen.
Blick auf die 1642 trocken gelegten Sümpfe.
Kreuzgang
Die Südgalerie ist von romanischer Struktur und verfügt über Skulpturen, die für die gotische Ikonografie des späten 14. Jh. repräsentiv waren.
Von hier geht es in den Speisesaal und dort ging eine Wendeltreppe zum Schlafsaal.
Innenhof mit Brunnen
Die Ostgalerie birgt die Grabnische der Grafen der Provence, wichtige Stifter der Abtei.
Die Nordgalerie des Kreuzgangs hatte eine Bestattungsfunktion, wie die Grabnischen, Grabsteine und Grabplatten auf dem Boden bezeugen.
Die Westgalerie weist bedeutende Seefahrergraffiti des 12. Jh. auf, die 1993 entdeckt wurden.
Die Abteikirche Notre Dame: Das Kirchenschiff aus dem 12. Jh. zeugt von der provenzalischen romanischen Architektur auf ihrem Höhepunkt. Einfacher Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes, ein einziges sehr hohes Schiff mit Tonnengewölbe. Um die Nordwand nicht zu durchbrechen, die diesen Bau direkt am Felshang trägt, sorgen die Fenster des Chors sowie hohe, im 13. Jh. hinzugefügte Öffnungen über der Vierung für die Innenbeleuchtung.
Alle Infos stammen aus Wikipedia und dem Faltblatt in deutscher Sprache, das man in der Abtei erhält.
Zurück in die Unterkunft, vorher noch kurz in den Supermarkt. Auch hier ist Halloween sehr beliebt.